Durchbeten / Durchbeißen ist das Motto des Friedensgebets am Freitag – vorbereitet von Pastoralreferentin Anja Daut.
Herzliche Einladung!
Bericht über die Saerbecker Friedensgebete in der Bistumszeitung Kirche+Leben (weiter unten)
Hier der langfristige Plan für die Friedensgebete (Stand: 17.03.2025)
Wer ein Friedensgebet übernehmen möchte, meldet sich bitte bei
Alfons Sundermann: alfons.sundermann@t-online.de oder
Anja Daut: daut@bistum-bistum-muenster.de
21.03.2025 Familienkreis 3 Schomaker u.a.
28.03.2025 Anja Daut
04.04.2025
11.04.2025
18.04.2025 Karfreitag – kein Friedensgebet
25.04.2025
02.05.2025
09.05.2025 AK Ökumene
16.05.2025 Regenbogengruppe
…
14.11.2025 Eine-Million-Sterne-Aktion
Bericht über die Saerbecker Friedensgebete in Kirche+Leben
Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs beten die Saerbecker in St. Georg für Frieden. Über 150 Mal inzwischen. Ans Aufhören denkt hier trotzdem keiner.
Von Elisabeth Wullkotte
Drei Jahre. 36 Monate. 153 Wochen. So lange ist es her, dass die Invasion russischer Truppen in der Ukraine begann. Seitdem vergeht in diesem Angriffskrieg kein Tag ohne Kampf und Leid. Ohne Sorge und Furcht der Ukrainer um ihr Land.
Drei Jahre. 36 Monate. 153 Wochen. Genauso lange schon kommen in Saerbeck die Menschen in der St.-Georg-Kirche zusammen. Sie beten für Frieden in der Ukraine. Jeden Freitag wieder. Woche für Woche für Woche. „Und solange Leute kommen, machen wir hier weiter“, sagt Alfons Sundermann.
Friedensgebet startet direkt nach Kriegsausbruch
Sundermann, 71 Jahre alt, Mitglied im Pfarreirat der Gemeinde und pensionierter Lehrer organisiert das Friedensgebet von Beginn an. Zusammen mit Pastoralreferentin Anja Daut hat er nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine die Initiative ergriffen. „Das war der 24. Februar 2022, ein Donnerstag. Am nächsten Tag hatten wir das erste Friedensgebet“, erinnert sich Daut. Er habe das Gefühl gehabt, die Menschen hätten mit ihren Gefühlen und Gedanken damals nicht allein sein wollen, sagt Alfons Sundermann. Krieg in Europa, das hätte die Menschen tief erschüttert. „Das konnten wir so nicht lassen. Die Leute brauchten einen Ort, wo sie diese Gefühle ablegen und gleichzeitig ein wenig Hoffnung mitnehmen konnten“.
Rechts neben dem Altar der Pfarrkirche schufen Sundermann und Daut deshalb eine Friedensecke mit Platz für Gedanken und Gebete. Auch 153 Wochen später ist diese Ecke geblieben. Ein bisschen kleiner zwar, ein Eckchen eher. Aber immerhin. Ebenfalls geblieben ist der tiefe Wunsch vieler Saerbecker nach Frieden – und das Bedürfnis, diesen Wunsch im gemeinsamen Gebet zum Ausdruck zu bringen. An diesem Freitagabend, dem 153. Friedensgebet, hat der Ökumenekreis der Pfarrgemeinde einen Taizé-Abend vorbereitet. Im Altarraum brennen ein paar Dutzend Kerzen. An den Altar ist ein Kreuz gelehnt. Auf den Stühlen drumherum und in den Bänken versammeln sich etwa 50 Menschen. Sie singen gemeinsam. „Ubi caritas et amor, Deus ibi est.“ Zu Deutsch: „Wo Liebe und Güte sind, da ist Gott“.
Elferrat beim Friedensgebet
„Das Friedensgebet war immer als ein Gemeinschaftsprojekt gedacht“, sagt Alfons Sundermann. Gruppen der katholischen und evangelischen Pfarreien, aber auch andere Initiativen in der Stadt beteiligen sich an der Vorbereitung. Das Gebet soll und muss sich aus der Gemeinschaft heraus tragen – bisher mit Erfolg. „Wir hatten sogar zweimal einen Elferrat dabei, die etwas vorbereitet haben“, erzählt Sundermann. Wie die Gruppen das 30-minütige Gebet gestalten, ist ihnen selbst überlassen. Ein Kreuzzeichen, ein Segen, vielleicht ein Vaterunser – mehr Vorgaben gibt es nicht. Im Zentrum soll der Wunsch nach Frieden stehen. Interpretation: offen.
Das mache das Gebet jede Woche wieder zu etwas Besonderem, finden die beiden Organisatoren. Häufig sind die einzelnen Termine schon Wochen im Voraus vergeben. Sollte sich für den einen oder andere Freitag niemand für die Vorbereitung finden, springt Alfons Sundermann auch selbst mal ein. 30 bis 40 Menschen kommen durchschnittlich jede Woche, manchmal sind es auch deutlich mehr. Einige Besucher kommen nur hin und wieder, andere sehr regelmäßig. Wie die beiden Frauen in der zweiten Bankreihe. Sie kämen häufig zum Friedensgebet, erzählen sie. Es sei fast schon wie ein Ritual zum Start ins Wochenende. 30 Minuten, um zur Ruhe zu kommen, sich zu besinnen, das Wichtige zu sehen.
Kraft und Zuversicht vermitteln
Zu Beginn des Friedensgebets sei es vor allem um die Ukraine gegangen. Inzwischen nähmen sie auch viele andere Konflikte in den Blick, sagt Sundermann. „Wir leben in so schwierigen Zeiten. Wenn wir freitags hier zusammenkommen, wissen wir, wir sind damit nicht alleine.“ Das gebe den Menschen Kraft, Halt und vielleicht ein wenig Zuversicht. Außerdem bleibe das Friedensgebet eine ständige Erinnerung. Wenn die Glocken in St. Georg freitagabends läuten, wissen die Menschen: Wieder ist eine Woche um. Und noch immer kein Frieden.