Gedanken zur Krippengestaltung Weihnachten 2018 aus der Predigt von Pfarrer Peter Ceglarek
„Die Nacht ist hell. Gott hat sich ein Fest bereitet, das es im Himmel nicht gab: Er ist Mensch geworden.“
Karl Rahner
Hintergrund:
30.000 Menschen beim Schlussgottesdienst des Katholikentages im Mai zum Leitwort „Suche Frieden“ auf dem Schlossplatz in Münster.
Vor diesem Bild:
Sieben Tücher in leuchtenden Regenbogenfarben. Der Regenbogen steht im Ersten Testament für die Treue Gottes: „Nie wieder will ich alles Leben auf der Erde vernichten…“
Der Regenbogen steht ebenso für die Buntheit der Schöpfung Gottes, für die Buntheit des Lebens – und damit für die Buntheit der Menschen mit ihren unterschiedlichen Lebenswegen.
Gestaltung:
Ausgehend von den Bildern des Hintergrunds fließen diese Regenbogenfarben auf den Betrachter zu – hin zur Mitte. Dort, wo alle sieben Farben zusammentreffen, dort steht die Krippe mit dem Jesuskind, dort stehen seine Eltern Maria und Josef, wenden sich uns zu, weisen auf IHN hin:
„Suchst du Frieden…?“ – „ER ist unser Friede.“
Und gleichzeitig enthalten die verschiedenen Farben eine Zusage: So, wie der Regenbogen aus sieben Farben besteht und jede Farbe wichtig und richtig ist, so ist jeder Mensch – nach jüdischem und christlichem Verständnis – Geschöpf Gottes, von IHM ins Leben gerufen, geschaffen, von IHM gewollt, bejaht, geliebt.
Es gilt, was wir singen und glauben: „Allen Menschen wird zuteil: Gottes Heil.“
„Die Nacht ist hell.“
Jeder Mensch hat selbst am finstersten Ort und in seiner tiefsten Verlassenheit eine Würde und die Zusage, dass dieser Gott bei ihm ist. Auch wenn sonst niemand mehr da ist, der zu ihm steht!
Dafür stehen die Hirten: damals Außenseiter, Unterschicht, Ausgegrenzte der Gesellschaft
Sie sind – wie jeder von uns – Gottes Geschöpfe, geliebt und bejaht.
Genauso wie eine gesellschaftliche Elite, Wissenschaftler für die die Magier, die Sterndeuter damals stehen.
Die Figuren
Kinder, Jugendliche, Erwachsene und alte Menschen, aus nah und fern, Gesunde und Kranke. Sie stehen für uns an der Krippe.
Wir sehen auf „ferne Arme“ – wie auf dem Poster:
Ein Rohingya-Vater und sein neugeborener Sohn im Flüchtlingszelt.
Wir blicken auf das Jahresbild zum Jahresmotto – „Peace“ – gestaltet von syrischen Kindern in einem libanesischen Flüchtlingslager zum Leitwort „Suche Frieden“.
Wir entdecken auf anderen Postern:
Christen, aufgebrochen zu einer Wallfahrt, Menschen feiern miteinander einen Taizé-Gottesdienst in der Halle Münsterland.
Und das Hintergrundbild:
Die Geburt des menschgewordenen Gottes geschieht nicht vor den Augen der vielen, die sich dort zum Gottesdienst treffen. Sie geschieht in ihrem Rücken, im Hintergrund, im Stillen, im Verborgenen. Damals nicht in der Königsstadt Jerusalem, sondern im kleinen unscheinbaren Betlehem,
und heute …
Geschieht sie in uns, wenn wir uns öffnen für diese Liebe Gottes! Denn jeder von uns ist ein Geschenk Gottes an diese Welt!