Es braucht manchmal nicht viel, um Traditionen lebendig zu halten. Bunte Laternen, Sonnenblumen und vier alte Lieder reichten dem Familien-Kinder-Kirche-Kreis St. Georg völlig für ein schönes und heiteres Lambertus-Singen.
Vor Wind und Regen zogen sich die 45 kleinen und großen Teilnehmenden am Freitag in die Kirche zurück und ließen die große Maispyramide auf dem Dorfplatz stehen. Ein Sonnenblumengesteck und Lochsteine für die Laternen taten es genauso gut. Die kurzfristige Ortsverlegung via WhatsApp-Status und Instagram-Story klappte prächtig.

Das abendliche Fitnessprogramm aus alter Zeit auch. In Kreisen zogen Jung und Alt ihre Runden zu den 19 Strophen der „Dummen Liese“. Nach diesem Aufwärmen ging es bei „Laurentia, liebe Laurentia mein“ oft und tief in die Knie – mit viel Lachen zwischendurch und einem ordentlichen „Puh!“, als endlich der Sonntag geschafft war. Cooldown wurde man wohl aktuell zum Bewegungslied „Und wer im Januar geboren ist…“ sagen: nur ein Knicks und einmal Drehen beim eigenen Geburtsmonat und dann noch einmal für alle – ein Klacks. Höhepunkt und unverzichtbar für das Lambertus-Singen: das plattdeutsche Lied vom Kirmesbauern, der nach und nach die Kinder in den Kreis holte als Magd, Knecht oder Pottlecker.

Den Bauern gab Norbert Determann mit blauem Hemd, rotem Halstuch, Holzschuhen und einem Korb voller Äpfel für alle. Für die Musik sorgte Gabriele Sackarendt am Akkordeon. Die Ansagen und Erklärungen lieferte Julia Kockmann vom Familien-Kirche-Kreis. Den Applaus spendeten die Lambertus-Sänger sich ausgiebig selbst – zurecht.

Alfred Riese