Ein sehr stimmungsvolles Martinsfest für die ganze Gemeinde hatte in diesem Jahr die Kindertagesstätte St. Marien vorbereitet. „Wir wurden dabei von unserem Förderverein und der Kindertagesstätte Regenbogen unterstützt“, erklärte Angelika Quernheim, Leiterin des St.- Marien-Kindergartens.
Sie begrüßte die Besucher in der vollbesetzten Pfarrkirche St. Georg, in der zahlreiche Laternen das Dunkel erhellten. Pastoralreferentin Anja Daut fand mit Hilfe einiger Kinder heraus, was der heilige Sankt Martin Besonderes gemacht hat. Um dies noch einmal ins Gedächtnis zu rufen, las Julia Voß die Legende vor. Auf der großen Leinwand wurden dazu Bilder eingeblendet.
„Wo können wir selbst Licht sein für andere Menschen?“, fragte Anja Daut. Die Kinder erzählten, dass sie Süßigkeiten, Essen oder Spielzeug teilen würden. In den Fürbitten kam dies ebenfalls zum Ausdruck. Gebetet wurde für Menschen, die alt und einsam sind, frieren müssen oder kein Zuhause haben.
Steffi Wolters aus Saerbeck stellte sich in der Rolle als St. Martin vor. Sie ritt auf ihrem Schimmel Hella im Laternenumzug mit und spielte mit Patrick Austermann auf dem Dorfplatz die Legende nach. Bei Liedern wie „Wir feiern heut ein Fest“ oder „Ich geh mit meiner Laterne“ wurden die kleinen und großen Sänger von Christoph Brehm an der Orgel begleitet.
Nach dem Umzug durch das Dorf versammelten sich Kinder und Erwachsene auf dem Dorfplatz. Das Kolping-Blasorchester gestaltete den musikalischen Rahmen. Die Zuschauer verfolgten gebannt, wie der römische Soldat seinen Mantel aus rotem Samt teilte und ein Stück davon dem frierenden Bettler reichte.
So soll es sich zugetragen haben, im Jahr 334 in einer bitterkalten Nacht am Stadttor der französischen Stadt Amiens. Das Rollenspiel der „Mantelteilung“ ist ein Appell zum Helfen und zu mehr Mitmenschlichkeit, der heute so aktuell ist wie vor fast 1700 Jahren.
Nach dem Legendenspiel öffneten sich die Stände auf dem Platz. Mitglieder des Fördervereins, Eltern und das Team der Kita hatten süße „Martinsgänse“ gebacken und schenkten Glühwein oder Kinderpunsch aus.
Brigitte Strien, WN