Sehr beindruckt waren die Teilnehmer der Studienfahrt nach Recklinghausen, die das Katholische Bildungswerk Saerbeck organisiert hatte. Zwei sehr unterschiedliche Orte von kirchlichem Leben, die dennoch zusammengehören, waren die Ziele in der Innenstadt. Zunächst ging es in das Ikonenmuseum.
Mit fast 4.000 Ikonen, Goldstickereien, Miniaturen, Holz- und Metallarbeiten aus Russland, Griechenland und den Balkanländern verfügt das Museum über den größten Fundus im westeuropäischen Raum.
Die Christus-, Heiligen- und auch Mariendarstellungen sowie die ins Bild gesetzten biblischen Geschichten berühren im Herzen und führen in die Tiefe des christlichen Glaubens.
Unter der fachkundigen Führung durch eine Kunsthistorikerin konnten einige Exponate besonders intensiv erkundet und bestaunt werden.
Ein ganz anderes Zeichen von Kirche setzte der Besuch der Gastkirche, nur wenige hundert Meter entfernt vom Museum. Die Gastkirche ist eine offene Tür mitten in der Fußgängerzone für Suchende, für Menschen die eine Dusche, ein Bett für die Nacht oder ein offenes Ohr brauchen.
Angebote für Obdachlose, eine Aidsgruppe, regelmäßige Besuche in der nahen Justizvollzugsanstalt oder Segensfeiern für Liebende, die immer noch etwas außerhalb der erlaubten Sexualmoral der Kirche lieben, gehören seit vielen Jahren zum Programm der Pastoral an der Seite der Menschen.
Ein Ort der Gastfreundschaft für alle Menschen, egal welcher Religion oder Weltanschauung. Pfarrer Ludger Ernsting zeigte die beeindruckend schlichte Kirche und erzählte mit Engagement und Herzblut von der Arbeit und vom Einsatz der über 250 Ehrenamtlichen die dieses besondere Angebot mit Geist und Leben erfüllen. Auch hier war Kirche ein Ort sich berühren zu lassen und hier in die Weite der Welt besonders zu den Menschen am Rande geführt zu werden.
Zum Bild:
Die Teilnehmer mit Pfr. Ludger Ernsting (1. Reihe 2. v.r.) in der Gastkirche
links: Teile einer Ausstellung zum Thema Kirchenasyl, im Hintergrund eine moderne künstlerische Darstellung der 7 Werke der Barmherzigkeit