Der Arbeitskreis ökumenische Flüchtlingshilfe lud ein zu einem gemeinsamen Gottesdienst mit dem für das Bistum Münster zuständigen Priester Andrii Vytivskyi ein. Gottesdienste zelebrieren die ukrainischen Unierten im sogenannten byzantinischen, also ostkirchlichen Ritus. Im Bild oben: Anrii Vytivskyi und Werner Heckmann, unten die beiden Chorsänger.
Ein Fernsehteam des WDR für die Lokalzeit Münsterland war auch dabei.
Marlies Grüter berichtete in den WN am 31.1.:
„Die Kirche ist gut gefüllt und erfüllt mit dem Wunsch nach Frieden.“ Werner Heckmann von der ökumenischen Flüchtlingshilfe freute sich am Freitag über die Besucher, die in großer Zahl zum wöchentlichen Friedensgebet in das Gotteshaus gekommen waren.
Ein besonderes Friedensgebet hatte die ökumenische Flüchtlingshilfe vorbereitet und dazu nicht nur die Gemeindemitglieder, sondern auch alle ukrainischen Familien im Dorf persönlich dazu eingeladen.
Seit fast einem Jahr ist es so: Wenn freitags abends gegen 18 Uhr die Glocken von St. Georg läuten, dann rufen sie zum Friedensgebet. Jeweils kleine Gruppen aus der Gemeinde bereiten die Gebetsstunde vor und geben ihr eigene Akzente.
Die Aktiven der ökumenischen Flüchtlingshilfe, die sich ehrenamtlich um die Geflüchteten aus der Ukraine kümmern, hatten im Rahmen des Friedensgebetes zu einem Gottesdienst auf Deutsch und Ukrainisch eingeladen. „Es ist eine starke Geste des Miteinanders und der Solidarität, hier gemeinsam für den Frieden zu beten“, sagte Werner Heckmann.
Gewonnen werden konnte der griechisch-katholische Priester Andrii Vytivskyi. Der junge Geistliche kommt gebürtig aus der Ukraine und ist seit einigen Monaten der neue Seelsorger für die Ukrainerinnen und Ukrainer in der Diözese Münster.
Er lebt seit vier Jahren in Deutschland, hat in Eichstätt studiert und wohnt nun in Münster. Hoffnung und Frieden möchte Vytivskyi den Menschen vermitteln und weiß, wie wichtig das gemeinsame Gebet und das Feiern des griechisch-katholischen Gottesdienstes nach dem traditionellen ukrainischen Ritus für die Geflüchteten ist.
Mitgebracht hat Vytivskyi nach Saerbeck zwei Chorsänger, die die Messfeier begleiten. Der byzantinische Gesang, der in den Liturgien der Ostkirche fest verwurzelt ist, begleitet den Gottesdienst. „Bei uns ist es nicht üblich, dass Instrumente eingesetzt werden. Der Gesang begleitet die gesamte Messe“, erklärt der junge Priester.
Wer in die Gesichter der Gottesdienstbesucher schaut, nimmt wahr, dass für die geflüchteten Menschen, für Kinder und Erwachsene, die vertrauten Melodien und Texte ein Stück Heimat und Geborgenheit bedeuten. Und auch die deutschen Gottesdienstbesucher lassen sich von den Klängen berühren.
Seine Ansprache hält Vytivskyi auf Ukrainisch und Deutsch. Das „Halleluja“ für den Frieden verstehen deutsche und ukrainische Gottesdienstbesucher gleichermaßen und auch die eingängigen byzantinischen Melodien überwinden jede Sprachgrenze.
„Friede soll mit Euch sein, Friede für alle Zeit.“ Diesem gesungenen Friedenswunsch konnten sich alle anschließen und nahmen die Einladung der ökumenischen Flüchtlingshilfe gerne an, im Turm der Kirche bei persönlichen Gesprächen noch ein wenig zu verweilen und den Gottesdienst nachklingen zu lassen.
Auch am kommenden Freitag (3. Februar) um 18 Uhr lädt die St. Georg-Pfarrgemeinde in Saerbeck wieder zum Friedensgebet ein. Es wird vorbereitet von der Caritas.