Vom „Warten auf’s Christkind“ bis zur Christmette
Der Tannenbaum steht geschmückt im Wohnzimmer, die Kekse für den Weihnachtsmann stehen bereit, und das Kinderherz schlägt höher und höher. Ob das Christkind wohl meinen Wunschzettel gelesen hat? Um sich von der Aufregung und der Vorfreude abzulenken, hat die Messdiener-Leiterrunde zum bereits vierten Mal die „Wir warten auf’s Christkind“-Aktion ins Leben gerufen.
Das Vorbereitungsteam bestehend aus Jessica Jochmaring, Lea Cordes , Charleen Papke , Aline Twickler, Marit Herkenhoff und Luisa Hövel überlegte sich ein schönes Vormittagsprogramm, trotz der gegebenen Hindernisse. „Durch den Kirchenumbau konnten wir in diesem Jahr fast nur die obere Etage nutzen. Das machte es mit den vielen Anmeldungen etwas komplizierter, genügend Platz für alle zu finden“, so das Vorbereitungsteam.
Im Vergleich zum Vorjahr s tiegen die Anmeldezahlen nochmal. So kamen am Vormittag des 24. Dezembers 71 junge Teilnehmer. Mit 25 Leitern gelang es den Mess-dienern, die Kinder für drei Stunden zu bespaßen. Ab 10 Uhr stand für die Kinder der aktive Teil auf dem Programm: Im großen Gruppenraum wurde gebastelt, gemalt und geknetet. Nebenan wurde der „Meditationsraum“ in einen Toberaum mit Hockeyspielfeld und Sitzsäckchen verwandelt. Der Flur stellte eine Sitzecke für Brettspiele und die Getränkestation. Auch der Flur unten wurde für Stationen mit Brettspielen, Kartenspielen oder Gruppenspiele genutzt. „Zicke Zacke Hühner Kacke“ und „S.O.S Affenalarm“ waren die beliebtesten Spiele der Kinder. Ein Kicker im kleinen Gruppenraum im Obergeschoss rundete das Spieleprogramm ab. „So war für jeden was dabei.“
Ab 12.30 Uhr versammelten sich Kinder und Leiter in der St. Georg-Kapelle im Pfarrheim, um den Vormittag mit einer Geschichte aus-klingen zu lassen. Zu Anfang wurde „Wir sagen euch an den lieben Advent“ in Begleitung von Samira Jaske an der Gitarre gesungen. Vier Kinder durften dabei den Adventskranz anzünden, sodass weihnachtliche Stimmung aufkam. In der Abschlussgeschichte wurden den Tieren im Wald das Weihnachtsfest erklärt, damit es „Kein Tag wie jeder andere“ sei. Mit dem Grundschullied „Silber und Gold“ von Ralf Zuckowski wurde um 13 Uhr die Aktion beendet und die selbst gebastelten Geschenke mit nach Hause genommen.
Gottesdienste
Um ein besinnliches Weihnachtsfest mit feierlichem Gottesdienst ging es am Heiligen Abend bei den Angeboten der katholischen Kirchengemeinde St. Georg und der evangelischen Kirchengemeinde. Dabei wurden verschiedene Generationen mit dem unterschiedlichen Programm angesprochen.
Beim ökumenischen Gottesdienst, der am Nachmittag im Seniorenzentrum stattfand, ging es beispielsweise darum, im Kleinen das Große zu entdecken. So sprachen Alfons Sundermann als Vertreter der katholischen Kirchengemeinde und der evangelische Pfarrer Erich Mathias von kleinen Alltagssituationen, die Senfkörner des Guten darstellen. Obwohl viele Momente nicht auf den Titelseiten der Zeitung stehen würden, passiere tagtäglich viel Gutes in der Welt. „Man muss die Situationen bewusst erleben“, hieß es im Gottesdienst.
Bei der interaktiven Gestaltung waren Bewohner und Besucher eingeladen, eine Fürbitte vorzutragen. Viele Senioren waren in Begleitung von Angehörigen gekommen, um gemeinsam den Gottesdienst zu besuchen. Dabei freuten sich Alfons Sundermann und Erich Mathias über vertraute und auch neue Gesichter. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von Bernd Isermann. Im Anschluss an die ökumenische Feier fand eine gemütliche Weihnachtsfeier für Senioren und Alleinstehende in den Räumen des Hauses am See statt. Mit altbekannten Weihnachtsliedern, Plätzchen und Kaffee wurde der Heilige Abend verlebt.
Turbulenter ging es in etwa zur gleichen Zeit in der MKG zu. In der Gesamtschule, die aufgrund der derzeitigen Kirchenrenovierung Raum für Gottesdienste bietet, waren zu den zwei Krippenspielen besonders Familien mit kleinen Kindern eingeladen. Wie in jedem Jahr hatten viele freiwillige Kinder die Weihnachtsgeschichte Jesu geprobt und führten diese im Rahmen der Krippenspiele auf. In der gefüllten MKG wichen einige Kinder sogar auf die ausgebreiteten Decken am Boden aus, um alle Geschehnisse der Weihnachtsgeschichte hautnah zu erleben. Für viele sei die Geschichte von Josef und Marias Suche nach einer Herberge altbekannt. „Dennoch stellt sie jedes Jahr aufs Neue eine frohe Botschaft dar“, so Pastoralassistent Phillip Langenkämper.
Die Christmette im MKG-Forum lief wegen des Kirchenumbaus ebenfalls etwas anders als gewohnt. Doch die wichtigsten Sachen waren mit umgezogen: eine Krippe, der Kirchenchor, die Christmetten-Besucher und natürlich Pastor Peter Ceglarek mit den Messdienern. Mit orangenen Lichtstrahlern und vielen Kerzen hatte man versucht, das Ambiente der Christmette auch auf die MKG zu übertragen. „Als Ersatz-Krippe haben wir ein paar Ebenholz-Figuren aufgebaut. Pfarrer Hillebrandt, besser bekannt als ‚Charly‘, brachte sie von einer Afrika-Reise mit“, erzählte der Pfarrer. Wegen des schlichten und einfachen Aussehens müsse man auf die Details achten, um die Krippe richtig zu verstehen. Unter den Figuren lagen Tücher in den auffälligsten Farben des Regenbogens ausgelegt. „Die Farben des Regenbogens symbolisieren die Buntheit der Menschen, die Vielfalt der Menschen. Jeder Mensch ist von Gott gewollt, das wollen wir an Weihnachten nicht vergessen“, betonte Ceglarek in seiner Lesung.
Ebenfalls vor dem Altar aufgebaut war ein Kreuz, welches aus dem Holz eines Flüchtlingsbootes gefertigt wurde. Aus einem in Lampedusa gestrandeten Boot fertigte ein italienischer Schreiner dieses Kreuz an. „Es soll uns an die vielen Leute erinnern, die auf ihrer Reise in ein besseres Leben vom Tod überrascht werden.“ Frieden ist das Lebensziel eines jeden Christen, auf das er mit seinem verantwortungsvollen Handeln hinarbeiten solle. Die Geburt Jesu brachte Freude, Hoffnung und Zuversicht in die Welt. „Er gab neue Hoffnung und rettete die Menschen.“
Musikalisch wurde der Gottesdienst mit einer Kostprobe des Kirchenchors eröffnet. Bei den folgenden Liedern unterstützen eine Geige und eine Trompete sowie das Keyboard mit Orgelklängen.
„Es ist zwar nicht die Kirche, jedoch danke ich herzlich allen, die diese Christmette so toll mitgestaltet haben“, sprach der Pfarrer seinen Dank aus.
Sefanie Behring / Belinda Raffel